Lincoln Selkirk, kurz Link für seine Eltern und nicht vorhandenen Freunde, wird von seinen Eltern Zuhause unterrichtet. Er fühlt sich wohl und der fehlende Bezug zu Gleichaltrigen macht ihm nichts aus. Als seine Eltern, beide Verhaltensforscher, Forschungsstellen an der Universität von Oxford annehmen, muss er sein geliebtes altes Leben in Amerika hinter sich lassen und auf eine Schule gehen. In Osney regiert der Sport - oder wie man es dort nennt: die Spiele. Anhand eines Laufes werden die Schüler für die gesamte Dauer ihrer Schulzeit in Kategorien eingeteilt. Während die “Einsen” diverse Privilegien geniessen dürfen, werden die “Zwölfer” zu Untertanen gemacht. So kommt es, dass Link als Nerd und Sporthasser eine Zwölf ist - der Einzige in der Schule. Fortan wird er von seinen Mitschülern gepeinigt.
Er möchte aus der Schule austreten, wird aber von den Eltern überredet, doch am zweiwöchigen Sommercamp teilzunehmen, an dem er sich vor einiger Zeit eingeschrieben hat. Das Sommercamp sollten die Jugendlichen auf das Leben vorbereiten, doch stürzt das Flugzeug ab und alle sind auf einer einsamen Insel gefangen. Link kann aufgrund der vielen Bücher und Sendungen, die er liest und sah, der Gruppe helfen, zu überleben, aber mit der Zeit wird er überheblich. Die Jugendlichen finden einen Weg aus der Insel, aber nicht, weil sie gerettet werden, sondern weil sie ein Rätsel lüften. Was hat es mit diesem Rätsel auf sich?
Das Cover und der Klapptext versprechen viel, doch wurden meine Erwartungen an das Buch nicht erfüllt. Ich hätte mir mehr Tiefe der Figuren gewünscht (typische amerikanische Teenie-Figuren: Sportskanone, Klassenschönheit, usw.) und ein Abenteuer, aber die Geschichte zog sich unnötig in die Länge. In den ersten 88 Seiten ging es darum, wie genau Link gedemütigt wurde. Ich hätte mehr Mitleid empfunden, wenn der Protagonist sympathisch gewesen wäre, aber er scheint nur in seiner eigenen Welt zu leben. Der Konkurrenzkampf mit der Sportskanone Sebastian Loam um den “Thron” auf der einsamen Insel scheint unrealistisch.
Positiv interessant fand ich das Ende des Buches (welches ich hier nicht verrate, falls jemand die Geschichte interessiert) und der Schreibstil der Schriftstellerin M.A. Bennett - einfach und direkt.