Was schon zu Beginn des Romans auffällt, ist die indirekte Rede. Mit der Zeit gewöhnt man sich etwas daran. Auch wegen der verschachtelten Erzählweise braucht es aber eine gewisse Konzentration beim Lesen (deshalb der Warnhinweis). Das Buch ist gespickt mit Anspielungen und teils rätselhaften, traumartigen Geschichten. Es entwickelt einen eigenen Sog und spielt auf mehreren (Zeit-)Ebenen: eine Poetikvorlesung einer namenlosen Schriftstellerin, ein Camp im Dschungel rund um die Einladung eines Theatermachers sowie diverse eingeflochtene Geschichten und Rückblenden. Packend erzählt etwa die Geschichte eines Ehepaars, das aufgrund einer Abzocke immer tiefer in eine Depression versinkt und am Schluss nur noch den Ausweg ¨über einen gemeinsamen Selbstmord findet.
Das Buch fasziniert in Teilen und ist offensichtlich mit viel Intellekt geschrieben (mit vielen Referenzen zu Adorno, Lacan, Werner Herzog, Derrida u.a.m. - als müsste die Geschichte aufgepeppt werden). Aber die Rahmenhandlung erscheint doch konstruiert und eine Erzählerin, die sich am Ende ohne Rücksicht auf ihre im Dschungel umherirrende Gruppe aus dem Staub macht, eher unsympathisch - und zugleich weltfremd (es brauchte ja nicht gerade ein Happy End).
Ob dieser Roman den Deutschen Buchpreis 2025 verdient hat? Man möge sich selber ein Bild machen.