Dieser Roman wird von der Ich-Erzählerin Gifty erzählt. Sie ist als schwarze Aussenseiterin in einem Nest in Alabama aufgewachsen. In einer Einwandererfamilie aus Ghana, ihre Mutter, die mutig voraus ging, ihr Vater, der nachkam und auf feige Art die Familie im Stich liess, als er nach dem Urlaub in der Heimat nicht mehr aus Ghana zurück kehrte. Ja, er ist kalt und hart, dieser Traum vom besseren Leben in den USA. Die Mutter arbeitet als Pflegekraft in Privathhaushalten höchst betagter Rentner, oft für mehrere gleichzeitig. Dennoch reicht das Geld nur fürs Nötigste. Als Mitglied der freikichlichen Erweckungskirche vor Ort findet sie Halt. Der religiöse Nebel, er begleitet uns als feste Komponente durch diesen amerikanischen “Traum”.
Ihr Bruder, der zuerst als gefeierter lokaler Sportstar der ganze Stolz der Mutter und dann als Opioid-Abhängiger ihre grösste Sorge und Last war. Diese harte, aber starke Frau, die am Tod des Sohnes, den sie in Ghana geboren hatte, zerbricht und sich das Leben nehmen will und nur allmählich wieder ins Leben findet. Und dieses Mädchen, die Ich-Erzählerin, die ihren Weg zur Forscherin konsequent weiterlebt. Doch dann hat ihre Mutter einen Rückfall. Und die kühle karrierebewusste Einzelkämpferin muss sich den Fragen des Lebens stellen. Gibt es eine Erlösung im Glauben? Wie geht es mit der gebrochenen Mutter weiter? Das Buch tangiert all die gesellschaftlichen Bruchstellen Amerikas erzählt von einer der talentietesten Erzählerinnen der USA. Mit diesem Buch schenkt sie uns nach “Heimkehren” ein weiteres Meisterwerk.``