Fin und Marie sind beste Freunde. Während Marie sich dauernd in die falschen Männer verliebt, und sich anschliessend bei Fin ausweint, geniesst er sein ungebundenes Leben mit One-night-stands – und Marie hat damit kein Problem. Doch eines Tages mach Fin einen unglaublichen Vorschlag: Wie wäre es, zusammen ein Kind zu haben, ohne jedoch ein Paar zu sein? Während Marie den Vorschlag anfangs völlig absurd findet, macht sie sich doch immer mehr Gedanken. Doch würde so etwas wirklich funktionieren?
Die Grundidee dieses Buches ist auf den ersten Blick sehr schräg, auf den zweiten Blick bringt sie zum Nachdenken. Das klassische Familienmodell mit Mutter, Vater und Kindern im eigenen Haus, das gibt es nun in der Tat nicht mehr überall. Und statt als alleinerziehende Mutter dazustehen, warum nicht ein Kind mit einem Freund zeugen, von dem man weiss, dass er immer für einen und für das Kind da sein wird? Doch, kann das funktionieren? Was wenn man sich dann in jemand anderen verliebt? Wie erklärt man das dem zukünftigen Partner? Und wie organisiert man das, wohnt man zusammen? Und vor allem: Wie erklärt man das dem sehr skeptischen Umfeld?
Die Personen im Buch sind sehr gut dargestellt, Marie und Fin sind beide sehr sympathisch und wirken sehr vertraut miteinander. Sie führen eine Mann-Frau-Freundschaft, in der ich mich mit einigen meiner männlichen Freunde wiedererkannt habe. Die Frage, ob Männer und Frauen „nur“ Freunde sein können, die wird auch hier aufgeworfen, und wie die zwei Hauptprotagonisten und ihre dazu befragten Freunde darauf antworten, fand ich sehr spannend. Die Erzählweise war sehr locker und authentisch
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Einerseits war es eine witzige Liebesgeschichte mit allerlei Irrungen und Wirrungen und Missverständnissen. Andererseits hat mich die Geschichte sehr nachdenklich zurückgelassen, mit der Frage: Könnte das tatsächlich funktionieren?