Auch der zweite Fall von Kate Burkholder ist nicht dazu geeignet, in dunkler Nacht zu lesen. Bei jedem Geräusch könnte man zusammen zucken.
Das Buch ist der Inbegriff von Grausamkeit - absolut genial geschrieben - und so viele blutige Details, dass man sich wirklich zweimal überlegt, um welche Uhrzeit man das Buch lesen möchte. Die Gefahr, dass Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können besteht natürlich auch wieder. Schlaflose Nächte sind somit vorprogrammiert.
Kate Burkholder und Ihr Team werden an einen grausamen Tatort gerufen. Die gesamte Familie wurde ausgelöscht. Der Vater und die beiden Söhne findet man erschossen im Wohnzimmer vor, die Mutter und das Baby draussen, auf einem Weg und die zwei Mädchen wurden aufs übelste missbraucht und in der Scheune aufgehängt. So viel Blut, so viel unfassbares. Und war es wirklich Mord? Im ersten Moment deutet alles auf Mord mit Selbstmord des Vaters hin. Kate kennt die Sitte der Amischen Familien und kann sich dies unmöglich vorstellen, somit beginnen sie zu ermitteln. Das Tagebuch der ältesten Tochter zeigt eine andere Wahrheit, jedoch kratzt diese erst an der unglaublichen Brutalität. Was das Team im Verlaufe der Geschichte herausfindet zeigt die abgrundtiefe Psychose des Täters.
Selbstverständlich ist auch John Tomasetti vom BCI wieder dabei. Er kämpft noch immer mit seinen eigenen Problemen, aber die Zuneigung zu Kate wird immer stärker. Ein gutes harmonierendes Team. Was ich vor allem sehr sympatisch finde, die Hauptfiguren sind nicht perfekt. Kate wie auch John tragen ihr Bündel, und die sind nicht gerade leicht. Es macht das Buch umso mehr zu einer Realität, die man lieber nicht sehen möchte.
Ein Buch, dass man kaum beschreiben kann. Linda Castillo ist eine hervorragende Schriftstellerin mit sehr viel Potential. Ihr Bücher liest man nicht einfach nur, diese müssen regelrecht verschlungen werden. Hoffentlich schreibt sie noch viele Bücher.