Major Spazierer, Band 2: Ein Maroniröster wird tot aufgefunden – kopfüber in seinem Ofen hängend und fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Zuerst scheint alles auf einen bedauerlichen Unfall hinzudeuten, doch stellt sich bald heraus, dass ein grausames Verbrechen passiert ist. Die Kripo Graz muss ermitteln…
Erster Eindruck: Ein sehr schönes Cover – wer kann schon Maroni widerstehen?
Dies ist Band 2 der Reihe, kann aber ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden.
Der Maroniröster hängt kopfüber in seinem Ofen. Hatte er einen Herzinfarkt just in dem Moment, als er die Proberöstung machen wollte? Und dann ist er hineingefallen? Sein Gesicht ist fast vollständig verbrannt. Nur seine weissen Zähne sind auffällig. Schon eigenartig, was einem so Belangloses auffällt, oder? Ein Raubmord kann ausgeschlossen werden, denn bei ihm war nichts zu holen. Später wird ein weiterer Mann tot aufgefunden – dieses Mal kopfüber in seinem Aquarium, wo sich seine Raubfische an seinem Gesicht genüsslich taten. Bei Major Spazierer blitzt etwas vor seinem inneren Auge auf, was er gerade nicht zuordnen kann, denn er hat den Toten noch am Vortag gesehen.
Oberst Draxler langweilt sich, da bei ihm in der Steiermark einfach zu wenig passiert. Und er kann ja immer noch nicht in Pension gehen. Er ist daher froh, dass es einen neuen Fall gibt. Major Spazierer hat andere Probleme, denn seine Freundin Karin musste für ein paar Wochen nach Italien fahren. Nun ist er ganz allein. Eine weiteres Mitglied des Teams ist Hilde Ranner. Sie ist Polizistin, aber so, wie sie sich aufführt, ist sie einfach eine männerjagende Frau – derzeitiges angepeiltes Opfer: Major Spazierer höchstpersönlich! – mit übermässiger Zurschaustellung ihrer primären Geschlechtsmerkmale und hypochondrischer Ausprägung. Natürlich ist diese Geschichte Fiktion, aber ich frage mich, ob eine solche Mitarbeiterin im wahren Leben im Polizeidienst tragbar wäre. Die „gute“ Hilde hat bei mir leider keine Punkte sammeln können.
Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Blickwinkeln erzählt, so von den Mitgliedern des Teams oder der Mörderin – es ist bald klar, dass es sich um eine Frau handelt, die hinter allem steckt – und immer wieder Auszüge aus der Route eines Wanderzirkus‘ aus Rumänien. Bei Band 1 war einer der grossen Kritikpunkte für mich, dass immer wieder etwas Zukünftiges vorweggenommen wurde. Das hat sich auch bei diesem Band durchgezogen, was ich sehr schade und auch ermüdend fand. Spannung kam für mich erst gegen Ende der Geschichte auf, daher reicht es nur für knappe 3 Sterne.