„Wohin du auch gehst“ von Christina Fontes schildert die Geschichte von Bijoux und ihrer Tante Mira, die im Exil in London leben. Ursprünglich aus dem Kongo suchen Beide nach Zugehörigkeit. Welche Geheimnisse und Schicksalsschläge die Charaktere erlebt haben, erfährt man während man die Protagonistinnen begleitet. Nach und nach eröffnet sich einem ein vielschichtiger Roman, viele schwierige Themen wie HIV, soziale Ausgrenzung, Homophobie und die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat werden angeschnitten. Dabei spielt immer der Zusammenhalt zwischen Frauen eine grosse Rolle.
Insgesamt ist es ein sehr gelungener Debüt-Roman, der mich viel zum nachdenken angeregt hat. Die Geschichte ist tiefgründig geschrieben und die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Die Geschichte ist spannend geschrieben und man lernt über den geschichtlichen Kontext der Konflikte im Kongo, die sozialen Umstände und Lebensgepflogenheiten. Einen Stern Abzug gebe ich, da es teilweise schwierig ist der Handlung zu folgen und den Überblick über die vielen Personen und deren Beziehungen zueinander zu behalten. Andererseits erhöht es den Spannungsbogen enorm, dass zwischen Bijoux und Tante Mira und verschiedenen Zeiten in der Handlung hin und her gesprungen wird. Einige überraschende Wendungen erwarten die Lesenden.
Insgesamt ein sehr schönes Buch, das mich gedanklich noch lange begleitet hat. Es bietet sich für alle an, die nach einem etwas anspruchsvolleren Buch suchen und an afrikanischer Geschichte interessiert sind. Ich würde es weniger als leichte Sommerlektüre empfehlen.