Neugierig, staunend und ehrfürchtig blickt Giulia Enders auf das Wunderwerk des menschlichen Körpers, genauer gesagt auf Lunge, Immunsystem, Haut, Muskeln und Gehirn. Gut verständlich und mit erklärenden Metaphern verdeutlicht sie die Besonderheiten unseres Innenlebens, ihr Zusammenspiel und die Herausforderungen, vor denen es im Verlauf der Evolution stand und steht. Dabei setzt sie unsere Körper nicht nur in den Kontext unserer Umwelt, sondern zieht auch zahlreiche tröstliche und hilfreiche Parallelen. Was können wir beispielsweise von der Heilungsfunktion der Haut lernen über unseren Umgang mit Trauer?
Neben schwarz-weissen Abbildungen, die Sachinformationen verbildlichen, steuert Illustratorin Jill Enders ganzseitige farbige Bilder zu Beginn der jeweiligen Kapitel bei. Darauf sind nebst dem im Kapitel behandelten Organ Menschen aus dem familiären Umfeld von Giulia und Jill Enders zu sehen, die exemplarisch für bspw. die Lunge stehen. Das verleiht dem Buch eine persönliche Komponente.
Im detaillierten Literaturverzeichnis zeigt sich, wie viel Recherchearbeit in den zuvor so mühelos wirkenden Kapiteln steckt. Um den Fliesstext nicht zu stören, wurde auf Fussnoten in den Kapiteln selbst verzichtet. Wer nach weiterführender Lektüre sucht, wird im Anhang fündig.
Ein faszinierendes Buch, das mich meinen Körper besser verstehen lässt und das ich sicher mehrfach wieder in die Hand nehmen werde.