Ehrlich gesagt hatte ich mir das Buch ein wenig anders vorgestellt, doch im Grossen und Ganzen hat es mich sehr beeindruckt. Zoran Drvenkar wählt eine aussergewöhnliche Erzählweise: Du-Form, viele Figuren und verschiedene Zeitebenen. Das war für mich nicht immer einfach und ich musste manche Passagen mehrfach lesen, um sie wirklich zu verstehen oder zumindest das Gefühl zu haben, sie verstanden zu haben. Gleichzeitig hat genau diese Komplexität auch den Reiz des Romans ausgemacht.
Der Einstieg war spannend und hat mich schnell gefesselt. Besonders die Szenen auf Maio blieben mir im Gedächtnis, da sie intensiv und atmosphärisch stark beschrieben waren. Überhaupt hat das Buch trotz einiger Längen einen klaren Spannungsbogen, der mich über die vielen Seiten getragen hat.
Asas Entwicklung hat mir gut gefallen: von der Ausgestossenen zur starken, kompromisslosen Frau. Auch die Nebenfiguren waren facettenreich. Die dunklen Seiten von Kaya am Ende fand ich überraschend, aber sehr passend.
Das Finale war für mich gelungen. Es hat viele Fragen beantwortet aber auch bewusst einiges offen gelassen. Besonders stark fand ich, dass Asa am Ende bereit ist, die Kontrolle über die Zukunft abzugeben, auch wenn dadurch die Möglichkeit bleibt, dass die Prüfungen irgendwann fortgeführt werden. Der Grieche als Absicherung und Asas konsequente Entscheidung, Jasper selbst zu töten, rundeten das Ganze stimmig ab.
Fazit: Asa ist ein komplexer, vielschichtiger Thriller, der nicht immer leicht zu lesen ist, aber gerade durch seine ungewöhnliche Erzählweise und seine starken Figuren lange nachhallt.