Lilo Steinbrink ist seit vielen Jahren mit ihrer Buchhandlung in einer münsterländischen Kleinstadt selbstständig. Die jüngste Mieterhöhung kann sie finanziell jedoch nicht mehr stemmen und muss deshalb schweren Herzens die Buchhandlung aufgeben. Nun soll alles zu Ende sein? Was soll sie jetzt tun? In ihrer freien Zeit, von der sie momentan genügend hat, da sie noch keinen neuen Job gefunden hat, kümmert sie sich um den Büchertauschschrank in der Innenstadt. Sie merkt, wie ihr der Austausch mit anderen bücherliebenden Menschen fehlt…
Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir ausnehmend gut (es irritiert mich aber, dass beim Buchtitel die ersten beiden Worte kursiv geschrieben sind).
Da ich selbst ein grosser Bücherwurm bin (ohne Buch verlasse ich niemals-nie-unter-gar-keinen-Umständen das Haus!), lese ich auch sehr gerne über Bücher, Buchhandlungen oder auch über Autor:innen. Als ich dieses Buch sah, war mir klar, dass ich es unbedingt lesen „musste“.
Die Buchhandlung zu schliessen ist ein sehr schwerer, aber leider unumgänglicher Schritt für Lilo. Und nun soll sie, Mitte 50, schnellstmöglich einen neuen Job finden. Die junge Frau beim Jobcenter meinte, dass sie schon „recht alt“ sei – na, vielen Dank für diesen „aufmunternden“ Beitrag! Lilo weiss wohl selbst nur zu genau, welches Alter in ihrem Ausweis steht. Und dass es nicht einfach für sie sein wird, einen Job zu finden, der ihr Einkommen sichert und ihr auch noch Freude bereitet. Lilo beschäftigt sich mit den Büchertauschschränken in ihrer Stadt und den Nachbarorten und kommt so mit anderen Menschen ins Gespräch. Das freut sie sehr. Es freut sie jedoch gar nicht, als sie mitbekommt, dass jemand in der Nacht alle Bücher mitgenommen hat oder vandaliert wurde! Das macht sie wütend (mich auch!).
Es ist eine ruhige Geschichte, die zuerst sehr gemächlich, fast in sich gekehrt wirkt, dann aber sogar einige Krimielemente aufweist. Und Aufbruchsstimmung. Aber vor allem: ganz viel Bücherliebe! Am besten gefallen hat mir, dass die Bücherliebe ein verbindendes, nicht zu unterschätzendes starkes Mittel ist. Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen können über die Liebe zum geschriebenen Wort zusammenfinden. Das finde ich sehr schön. Von mir gibt es 4 Sterne.