Clay Canes Burn Down Master’s House ist ein eindringliches, kompromissloses Werk der historischen Fiktion, das die Erinnerung an die dunkle Epoche der Sklaverei in den USA wach hält. Mit unerbittlicher Offenheit konfrontiert Cane die Brutalitäten der Sklaverei und weigert sich, die Gewalt gegenüber versklavten Körpern zu beschönigen oder zu verharmlosen.
Dennoch ist der Roman weit mehr als eine Erzählung des Leidens: Er ist eine Hymne des Widerstands, erzählt durch lebendig gezeichnete Figuren, deren Menschlichkeit die Dunkelheit durchdringt. In vier miteinander verwobenen Erzählsträngen lernen Leser*innen Luke kennen, den gebildeten Träumer; Henri, dessen Widerstandskraft ebenso leidenschaftlich brennt wie seine Freundschaft zu Luke; Josephine, deren Schwur des Erinnerns lange nachhallt; und Nathaniel, die erschütternde Figur eines Schwarzen Sklavenhalters, der die Widersprüche des Systems von innen heraus verkörpert. Jede dieser Figuren wird mit Tiefe, Komplexität und Würde dargestellt, ihre Stimmen klingen voller Schmerz und Trotz. Canes Prosa ist roh und zugleich lyrisch, verbindet historische Recherche mit überlieferten Wahrheiten und erschafft so eine Geschichte, die gleichermaßen erschütternd wie leuchtend ist.
Burn Down Master’s House ist keine leichte Lektüre, und das aus gutem Grund. Es ist brutal, aber notwendig, dringlich und unvergesslich – eine Erzählung, die zwingt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und im Heute die Echos von Freiheit zu hören, damit solche Gräueltaten nie wieder geschehen.