Die 33-jährige Kim Jiyoung ist ein Platzhalter für alle koreanischen Frauen. Die Geschichte thematisiert, wie Frauen systematisch unterdrückt werden und welche Ungerechtigkeiten sie als normal hinzunehmen haben. Ich glaube, die Darstellung im Buch ist nicht übertrieben. Sie ist ein akkurates fiktives Zeit Zeugnis, das wütend machen sollte.
In der Schweiz sind die Ungleichheiten nicht mehr so krass wie in Korea, trotzdem wird sich jede Frau in Kim Jiyoung wiederfinden. Es ist ein trauriges, aber wichtiges Thema, wie eine Gesellschaft mit Frauen umgeht. Ich mochte besonders den letzten erzählerischen Kniff, der verdeutlicht hat, dass jemand durchaus die Situation verstehen, sie aber dennoch weiter aufrechterhalten kann.
Ein Buch, dass wichtige Themen anspricht und dabei da hin geht, wo es wehtut. Die Geschichte hat eine grosser Leserschaft verdient.