“Was wäre, wenn…?” ist die Frage, auf die dieses Buch eine bzw. zwei von vielen möglichen Antworten gibt. Ein wunderbares Gedankenexperiment, bei dem die Protagonistin Toni, kinderlos mit Kinderwunsch “Im Leben neben” plötzlich als frischgebackene Mutter erwacht.
Was mich an dem Buch besonders beeindruckt hat, war, dass es mir so oft aus der Seele sprach. Wir haben selbst eine lange Kinderwunschbehandlung hinter uns und nun zwei Kinder und ich fand mich in Toni ebenso oft wieder wie in Antonia. Emotional fand ich es ein sehr eindrückliches Buch, ich habe mitgelitten, mich auch manchmal über Antonia oder Toni geärgert, mitgefiebert. Das Buch habe ich in kürzester Zeit gelesen, weil ich so begeistert war. Ich kann es auf jeden Fall jeder Frau, für die der Kinderwunsch ein interessantes Thema ist, empfehlen.
Warum ziehe ich trotz meiner Begeisterung ein “Herz” in der Bewertung ab? Weil der Vergleich der beiden Leben hinkt. Es geht ja vordergründig um die Mutterrolle und “drüben” ist sie eben nicht mit ihrem aktuellen Freund zusammen, sondern mit einer Jugendliebe. Das wiederum macht das Ganze einen Tick zu konstruiert und die Abwehrhaltung gegenüber ihrer Mutterrolle im Leben nebenan, das ist nun noch kein Spoiler gewesen, sondern wird ja bereits sehr früh deutlich, die basiert ja auch zu einem grossen Teil auf dem anderen Partner. Man vergleicht hier also “Äpfel mit Birnen”. Das ist natürlich die Freiheit der Autorin, es gibt ja keinen Anspruch daran, dass der Vergleich der Leben “stimmiger” sein soll, aber es stört mich persönlich eben schon. Und dann ist die “Auflösung” am Ende auch ein wenig substanzlos.
Dennoch ein sehr empfehlenswertes Buch, was ich gerne weiterempfehle!