Die Geschichte beginnt in tiefer Trauer. Der Vater der Protagonistin ist verstorben, und sein letzter Wille führt seine Tochter, ihre Familie sowie enge Freunde und Weggefährten auf einen gemeinsamen Roadtrip. Was zunächst wie eine schmerzhafte Abschiedsreise wirkt, entwickelt sich im Verlauf zu einem vielschichtigen, lebensbejahenden Abenteuer, das gleichermaßen von Melancholie wie auch von Humor getragen wird.
Im Zentrum steht die Tochter, die unterwegs mit fast jeder Begleitperson ins Gespräch kommt. Nach und nach offenbart sich ihr ein facettenreiches Bild ihres Vaters. Kleine Anekdoten und große Erinnerungen verweben sich zu einem Mosaik, das mehr zeigt als den bloßen Familienvater: einen Menschen voller Überraschungen, Ecken und Kanten, aber auch voller Wärme. Die Erzählungen nehmen häufig unerwartete Wendungen, sodass man als Leserin oder Leser immer wieder überrascht wird.
Der Roadtrip selbst verläuft nicht ohne Hindernisse. Pannen und Missverständnisse sorgen dafür, dass die Reise deutlich weniger glatt läuft, als es sich die Tochter gewünscht hätte. Gerade diese Brüche jedoch machen den Roman lebendig. Sie verleihen der Handlung Authentizität und zeigen, dass Erinnerung und Abschied nicht linear verlaufen, sondern von Höhen und Tiefen begleitet sind.
Sprachlich bleibt das Werk bewusst zugänglich. Trotz des schweren Themas liest es sich leicht, fast schon unaufgeregt, und lädt dazu ein, dem Alltag für einige Stunden zu entfliehen. Auch wer nicht muttersprachlich Französisch spricht, findet hier einen einfachen Zugang, da die Autorin auf komplexe Fachbegriffe verzichtet.
Insgesamt ist die Geschichte eine liebevolle Hommage an Väter, die berührt, zum Schmunzeln bringt und gleichzeitig Raum für Nachdenklichkeit lässt. Eine Lektüre, die man nicht unbedingt tiefgründig nennen würde, die aber genau durch ihre Leichtigkeit überzeugt.