Ich hätte das Buch selber nie gekauft, da es mich nicht anspricht. Das Buchcover und auch die Inhaltsangabe widerspiegeln die Geschichte nicht. Ich habe einen gemütlichen Roman erwartet, aber es kam ein Drama. Schlussendlich muss ich sagen, dass mir das Buch doch gefallen hat. Vielleicht war es genau das Zerplatzen der Erwartungen, was mich so fasziniert hat.
Mir hat die Geschichte Anfangs nicht so gefallen, mit der Zeit fand ich sie aber immer fesselnder und konnte das Buch fast nicht mehr weglegen. Clare Empson hat sehr gut mit den Gefühlen gespielt finde ich. Auch wenn ich die Geschichte nicht sehr anziehend fand anfangs, so wusste ich ganz genau, welches Gefühl Empson mit ihren Charakteren bei mir bezwecken wollte.
Die Spannung hat sich immer mehr aufgebaut und man wusste auch ohne die Hinweise, dass etwas Schreckliches passieren wird. Auch die Zeitsprünge hatten einen grossen Einfluss, so hat man immer einen Teil von beiden gesehen, nie alles, was spannend war. Man hat immer nur Bruchstücke erfahren, teilweise war dies sehr ermüdend. Mit der Zeit kam man auf die Idee was geschehen könnte, ich war nicht überrascht, wie die Geschichte endete.
Ich konnte Alice gegen Ende immer mehr verstehen. Ich denke für niemanden ist es einfach innerhalb solch kurzer Zeit zwei geliebte Menschen zu verlieren. Alice hatte in dieser Zeit niemanden ausser Rick, sie hatte kein stabiles Leben, welches ihr hätte helfen können über diesen Verlust hinweg zu kommen.
Das Buch zeigt sehr gut auf, wie sehr der Verlust eines Menschen oder des eigenen Kindes eine Person psychisch verletzen kann. Alice war nie mehr dieselbe. Sie hatte nur noch Rick und sonst niemanden. Als sie Samuel wieder sah, fühlte sie sich in die Zeit zurückversetzt und wollte ihr Kind endgültig zurückholen, damit auch sie wieder gesund wird.
Auch wenn es ein trauriges Ende nimmt, so fühlt es sich wie ein gutes Ende an. Alice tut mir leid, sie hat in ihrem Leben so viel verloren. Es ist verständlich, dass ihre Probleme wieder auftauchen als sie Samuel sieht und sie zurück in die Vergangenheit treibt. Ihr Ende schmerzt mich. Sie und Jake konnten schlussendlich ihre Dämonen nicht besiegen. Meiner Meinung nach hat sie ein besseres Ende verdient, aber vielleicht ist sie so glücklicher.
Im Grossen und Ganzen kann ich das Buch nicht wirklich weiterempfehlen, ausser man will ein Buch, welches die Erwartungen nicht erfüllen. Die Personen sind relativ oberflächlich gehalten und die Situationen kommen ein wenig überspritz rüber. Das Buch war spannend, aber es konnte mich nicht überzeugen, ich wollte das Buch beenden, damit ich es hinter mir haben und das Ende erfahre. Als die letzte Seite gelesen war, fühlte es sich wie eine Erleichterung an, dass es endlich fertig ist.