Dieser Roman schnürt einem die Kehle zu - vor Spannung, vor Angst, vor Unbehagen - denn er beruht auf Tatsachen. Ruth Landshoff York schildert eindringlich eine Gruppe von Flüchtlingshelfern, die während des zweiten Weltkriegs Flüchtlingen über die Pyränen nach Spanien verhelfen, mit gefälschten Papieren, auf abenteuerlichen Wegen. “Sixty to go” bezieht sich denn auch auf die Zahl derjenigen, denen sie geholfen haben: Der Roman setzt ein bei 540 Grenzüberquereungen. Noch sechzig, und sie hätten fünfhundert Menschen geholfen. Aber jeder Einsatz ist lebensgefährlich, jede Flucht ist anders. Die Dynamik dieser Gruppe, die sich blind vertrauen muss, die Ängste, die Sehnsüchte, nach Liebe, nach einem normalen Leben, nach Freiheit - all das schildert Landshoff-Yorck grossartig. Dass dieser brillante Roman, der ein Zeitdokument darstellt, erst jetzt auf Deutsch herauskommt - was soll man dazu sagen? Danke jedenfalls dem Aviva-Verlag, dass ers möglich gemacht hat!