Die Tochter des Pressechefs Yoshinobu Mikami verschwindet spurlos. Kurz darauf erfährt er von einem Memo zu einem Entführungsfall vor 14 Jahren. Es handelte sich um eine Entführung eines siebenjährigen Mädchens. Die Eltern haben alles Mögliche unternommen, damit ihre Tochter wohlbehalten zurückkommt. Doch kurze Zeit später wird die Leiche des Mädchens gefunden. Auch nach 14 Jahren ist dieser Fall mit dem Aktenzeichen 64 nicht gelöst.
Mikami fängt aufgrund des Memos auf eigene Faust an zu ermitteln und stösst auf Ungereimtheiten, die in ihm ein ungutes Gefühl auslösen.
„64“ von Hideo Yokoyama hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Die Geschichte ist aus meiner Sicht sehr schockierend, nicht aufgrund schrecklicher Morde usw, sondern wie mit den Beamten umgegangen wird. Die Beamten müssen sich vor jeder Entscheidung fragen, wie könnte sich diese Entscheidung auf meine Familie auswirken? Wie der Autor es nennt, „Gefangene eines übermächtigen Verwaltungsapparats“.
Ich war jedoch ein bisschen enttäuscht, da der Klappentext eine unglaublich tragische und interessante Geschichte verspricht. Doch die im Klappentext erwähnten Themen wurden aus meiner Sicht angeschnitten, aber rückten von Seite zu Seite in den Hintergrund. Das eigentliche Thema sind die Verhältnisse zwischen den Medien und der Pressestelle sowie zwischen der Pressestelle und der KUA. Daher finde ich nicht, dass es sich bei dieser Geschichte um einen Thriller handelt, sondern wenn überhaupt um einen Kriminalroman oder aus meiner Sicht eher eine Gesellschaftsstudie.
Wenn ich aber nun mal den Klappentext und das Genre vergesse, fand ich die Geschichte wirklich interessant und die Protagonisten sehr authentisch!