Pierre Jarawan erzählt so wunderschön von Beirut und seinen lauen Sommernächten, vom warmen Geruch der Mezze und von Jachten, die auf den Wellen wiegen, dass es einem das Herz zerreisst, denn als die ersten Bomben auf die Stadt fallen, ist die Idylle vorbei und das Leben im Libanon für jeden ein anderes. Über 20′000 Menschen gelten seit dem Bürgerkrieg, der von 1975 bis 1990 das Land erschütterte, als vermisst - sie verschwanden nicht nur physisch, sondern wurden auch aus den Köpfen der Menschen ausradiert. Über die Vergangenheit und die Vermissten zu sprechen, gilt in der libanesischen Gesellschaft als Tabu. Mit dem Protagonisten Amin, der in der Nachkriegszeit nach dem Tod der Eltern bei seiner Grossmutter aufwächst und ihre und seine Erinnerungen virtuos verknüpft, geht der Roman der Vergangenheit auf die Spur und öffnet mit seiner kraftvollen Sprache neue Welten. So berührend geschrieben, dass man das Buch nicht mehr weglegen möchte!