Auch wenn es sich bei diesem Buch «nur» um einen Roman handelt, so zeigt Alaa al-Aswani, einer der wichtigsten arabischsprachigen Autoren, am Beispiel des arabischen Frühlings von 2010/2011 wie in vielen Ländern staatliche Strukturen das Sagen haben. Der Staat ist hier gleichbedeutend mit der Staatssicherheit, den allgemeinen und militärischen Geheimdiensten, der Polizei, der Armee, den Medien und der Justiz. All das sind mächtige Institutionen und ihr alleiniger Herrscher ist der Präsident.
Die grosse Hoffnung der damaligen Studentenbewegung, die entsprechenden Proteste und schliesslich deren Scheitern am Tahrir-Platz kostete mehrere hundert Protagonisten das Leben. Einerseits erfolgte feierlich die Entmachtung Mubaraks als Staatspräsident, aber gleichzeitig machte sich die korrupte Elite breit, griff skrupellos nach der Macht, setzte sich nach aussen hin für streng religiöse Werte ein und praktiziert hinter den Kulissen alles andere.
Zitat Alaa Al-Aswani: «Das ist die Lektion aus der Geschichte. Jedes Kräftemessen zwischen dem Volk und der Staatsmacht hat noch immer mit einer Niederlage des Volkes geendet. Die Staatsmacht in Ägypten mag in allem versagen, nur nicht bei der Unterwerfung der Ägypter.»
Dieses Buch ist ein zeitgeschichtlicher Roman der viele, auch gegenwärtige und wiederkehrende Entwicklungen im Nahen Osten, einem etwas besser zu verstehen hilft.