Bücher über Regionen und Kulturen, die in unserer westlichen Welt kaum sichtbar sind, finde ich besonders spannend. Immer wieder ertappe ich mich dann beim Staunen darüber, dass ich wirklich auf der selben Welt und zur selben Zeit lebe wie die porträtierten Menschen. Sören Urbansky schildert Begegnungen, Schicksale und politisch-historische Hintergründe, die er auf seinen Reisen und während verschiedener Aufenthalte im Länderdreieck Russland-China-Mongolei gesammelt hat. Ich war von Vornherein versucht, dieses Buch mit Navid Kermani’s “Entlang den Gräben” zu vergleichen. Inhaltlich wurde ich nicht enttäuscht, was aber Eloquenz und Gespür betrifft bleibt Urbansky doch merklich hinter Kermani zurück - deshalb nur drei Punkte.