Abgesehen davon, dass Rainer Maria Rilke mit diesem Roman die Moderne der deutschen Literatur einleitet, abgesehen davon, dass es ein echter Kampf sein kann, dieses Buch zu lesen (gegen das Buch und gegen sich selbst): man muss es gelesen haben. Der Malte ist eines meiner was-nimmst-du-auf-eine-einsame-Insel-mit?-Bücher. Ein so vielschichtiger, sprachlich so ausgearbeiteter, so grossartiger Text - das hat mich umgehauen.
Es geht um einen jungen Mann (Malte natürlich), der, aus Dänemark kommend, ins Paris der Jahrhundertwende zieht, um dort als Dichter zu leben. Dass seine Träume schnell zerplatzen, ist
Aus dem ländlichen Dänemark kommt der 28jährige Malte Laurids Brigge in das aufregende Paris der Jahrhundertwende, um dort als Dichter zu leben. Er wird enttäuscht werden, die Stadt ist nicht so, wie er es sich erträumt hat, fast abstossend stellt sie sich dar. Was Malte in seinem Tagebuch aus seiner Paris-Wahrnehmung und seinen vielfältigen Erinneerungen an seine Herkunft und das Leben auf dem land macht, ist jedoch die reinste Kunst. Das ist einer jener Texte, die etwas sichtbar machen, ohne dass man zuvor wusste, dass es unsichtbar war. Ein Meisterwerk.