Tereza Berger, Band 2: Tereza Berger hat sich gut auf Presqu’île de Crozon eingelebt. Als Soeur Nominoë verschwindet, die unter Verdacht steht, Schuld an der Lebensmittelvergiftung ihrer Mitschwestern und der TV-Crew zu sein, will Tereza sie unbedingt finden. Dumm nur, dass sie am betreffenden Abend als Köchin engagiert war und deshalb auch zu den Verdächtigten gehört. Dass sie am Strand auch noch auf einen Toten stösst, der kurzum eine hohe Ehrung hätte erhalten sollen, macht die Arbeit für Commissaire Gabriel Mahon nicht einfacher…
Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir sehr gut – ich höre das Meer förmlich rauschen.
Dies ist Band 2 der Reihe, kann aber ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden (ich würde aber trotzdem empfehlen, mit Band 1 zu beginnen, schon allein aufgrund der vielen Protagonisten, aber auch, da ansonsten Lesegenuss verpasst würde).
Im Prolog wird der Leser ins Jahr 1940 zurückgeführt: Bernard Sonnett als 14-jähriger Junge, der vergeblich auf Marie wartet. Was ist mit ihr passiert?
Dann der Sprung in die aktuelle Zeit: Im Ort steht eine grosse Feier an, bei der „Les Bergamottes de Camaret“ und der französische Superstar Armelle auftreten werden. Zudem soll Bernard Sonnett, mittlerweile über neunzig Jahre alt, geehrt werden. Leider wird er tot aufgefunden – von Tereza! Der Tag fängt nicht gut für sie an, zudem hat wieder jemand unverschämte Passagen an das Schaufenster ihrer Buchhandlung „DEJALU“ geschmiert. Nimmt denn das kein Ende?
Commissaire Gabriel Mahon ist wenig erfreut, dass Tereza schon wieder in einen Todesfall involviert ist. Doch das ist nicht das einzige Problem: Soeur Nominoë, eine der singenden Bergamotten, ist plötzlich verschwunden und wird verdächtigt, ihre Mitschwestern und die TV-Crew, die anlässlich des Konzerts vor Ort ist, mit der Fischsuppe vergiftet zu haben. Tereza, die just an diesem Tag als Köchin ausgeholfen hat, wird auch verdächtigt. Oh je… Tereza will Soeur Nominoë unbedingt finden und sie rehabilitieren. Doch wo soll sie sie suchen? Und wieso hat sie vorgängig so kryptische Ansagen gemacht? „Ich werde immer in der Nähe sein. Und ich komme wieder.“
„Glücklich derjenige, der es schafft. Denn nur er, so sagt man, bekommt das Geschenk der ewigen Liebe. Eine wahrhaft bretonische Aussicht.“ (aus der Sage vom Magischen See in der Grotte von Gouin)
Mir hat Tereza sehr gut gefallen. Das „DEJALU“ läuft gut und ihre Villa Wunderblau beherbergt mittlerweile auch Gäste, nämlich die Nonnen und den Superstar Armelle. Gabriel Mahon mag ich, auch wenn er zuweilen ein bisschen ruppig ist. Kunst, Zweiter Weltkrieg, Vergangenheitsbewältigung, TV-Präsenz, eine bretonische Sage – dies sind nur einige der behandelten Stichworte. Das Buch hat sich wie gewohnt flüssig lesen lassen und blieb bis zum Schluss spannend. Dazwischen war es verwirrend (auch aufgrund der vielen Protagonisten), komplex, hat mich aber auch manches Mal zum Schmunzeln gebracht. Das Buch verdient 5 Sterne und ich freue mich auf die Fortsetzung.