Ich habe der erste Roman von Nathalie Azoulai sehr genossen, An Liebe stirbt man nicht, lag vielleicht am Originaltitel, aber Die Zuschauer ist eine sehr komische Lektüre, bei der ich mir nach über 100 Seiten entschlossen habe, sie abzubrechen (so schwer es mir auch fällt!).
Zum Inhalt habe ich mehr über den Verlagsklappentext erfahren, als selber beim Lesen… Der Schreibstil kann man als durchaus originell bezeichnen und daher ziemlich verwirrend. Die Protagonisten haben keine Namen, es gibt viel Personalpronomen, bei denen man überlegen muss ob sich “er” auf den Vater bezieht oder auf den Sohn. Manchmal ist es so, dass im selben Satz zwei verschiedene “er” gemeint sind. Nur Maria, die Schneiderin, und Pepito, ihr Sohn, sind bei Namen genannt.
Es ist vor allem ein Lobgesang auf die stummen Hollywoodfilmen der 40er Jahre und auf die Kleider der Hauptdarstellerinnen dieser Filme. Ganz ehrlich, ich kenne mich da überhaupt nicht aus! Vielleicht ist es spannender für eine/n aficionado/a solcher Filme. Zwischen den Filmen und den Kleidern werden Parallelen zu den Protagonisten gezogen.
Man spürt die Kultur und das Intellektuelle dahinter, aber schliesslich es ist nichts für mich, denn nach knapp über 100 Seiten habe ich nach vorne geblättert und es war immer noch die Rede von den Kleidern und von Hollywood.