Mein erstes Buch von Stefan Zweig. Ich habe schon so viel von seiner Novelle gehört. Konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, woher die Begeisterung kommt. Es geht doch nur um eine Partie Schach… Ich lag sowas von falsch, denn diese Geschichte hat mich mitgerissen und liess mich zum einen geschockt, zum anderen begeistert zurück.
Ein Ich-Erzähler erzählt sein Erlebnis auf einem Schiff von New York nach Buenos Aires. Der Schach-Weltmeister Mirko Czentovic ist auch mit an Bord, jedoch bleibt er eher unter sich und redet mit niemandem. Der Ich-Erzählen will ihn unbedingt aus der Reserve locken und spielt im Raucherzimmer eine Partie Schach. Das Interesse des Weltmeisters ist zwar geweckt, aber er bleibt dennoch unter sich. Der Gegenspieler McConnor fühlt sich in seinem Ego angegriffen und überredet Mirko eine Partie Schach zu spielen. Allerdings nur unter Bezahlung. Die erste Runde geht an den Weltmeister, was McConnor nicht auf sich sitzen lassen möchte und fordert Revanche. Mehrere Personen spielen nun gegen Mirko uns sind wieder dabei zu verlieren, bis sich ein Mann mit einmischt und sie gewinnen tatsächlich. Nun fordert man, dass der Unbekannte gegen den Weltmeister spielt, dieser jedoch möchte nicht und geht. Am nächsten Tag trifft der Ich-Erzählen auf den Unbekannten und die beiden führen ein intensives Gespräch und erfahren, wie der Unbekannte so gut Schach spielen gelernt hat…
Ich war sprachlos, als ich das Buch beendet habe. Was harmlos begann entwickelte sich tatsächlich zu etwas grausames. Wir erfahren, was genau mit dem Unbekannten, Dr. B., passiert ist und wie er zum Schach spielen kam. Es hat mich berührt… das ist einfach nur grausam und das traurige ist: noch heute wird diese Methode verwendet. Was Stefan Zweig hier erzählt und uns klar machen will, ist sehr deutlich. Dieses Buch muss man gelesen haben.