“Die Erfindung des Ungehorsams” - oder “Froschschenkel und die Frage nach dem Ursprung”
Drei Frauen; Ada, Iris, Ling. Ling, Iris, Ada. Das Eine folgt aus dem Anderen, das Andere aus dem Einen.
Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das so verschachtelt war. Das Werk ist eine ‘richtige Babuschka’, wie es Martina Clavadetscher in eigenen Worten ausdrückt. Je mehr man versucht, in die Tiefe zu graben, desto weiter wird das Buch. Nicht nur einmal habe ich nochmals zurückgeblättert und ein Kapitel ein zweites Mal gelesen. Nicht nur dieses “Babuschka-Prinzip”, sondern auch die spezielle Satzstruktur mit ihrem eigenen Rhythmus und Ausdruck trägt auf eine einzigartige Weise zu der Vernetzung der drei völlig verschiedenen Frauen bei. Iris, die in einem Penthouse in New York lebt, Ling, einer Arbeiterin in einer chinesischen Sexpuppenfabrik und Ada, eine Mathematikerin, die längstens von uns gegangen ist. Ihre Gemeinsamkeit? Die Suche nach der eigenen Identität und Ursprung.
Nicht nur die Geschichte an sich, sondern auch die Unsicherheit bezüglich der “Echtheit” der Figuren, welches das Buch mit sich bringt, sorgt für einen unglaublichen Drang, das Buch so schnell wie möglich fertig zu lesen. Und nochmals zu lesen, mit noch offeneren Augen und Ohren.
Nebst der Lektüre würde ich ausserdem eine kurze Recherche zu einigen Namen wie Godwin und Wollstonecraft empfehlen. Nicht für das Verständnis, sondern für einen riesen Wow-Effekt!