Ein Gerichtsschreiber des 18. Jahrhunderts erzählt uns die Geschichte des Räuberhauptmanns Hannikel und seiner Familie. Den Räuberhauptmann gab es wirklich, er ist eine historische Figur, der sich in Chur, Schaffhausen, in Graubünden und im Schwarzwald, in Konstanz und im Elsass hin und her bewegte - damals waren das alles noch unterschiedliche Länder und Regierungseinheiten, er hat mit den Grenzen gespielt, der Hannikel. Aber dann haben sie ihn doch gefangen, und der “Prozess”, wenn man das überhaupt so nennen kann, ist hart. Der Gerichtsschreiber steht natürlich auf der Seite der Obrigkeit - eigentlich. Denn Hannikel wächst ihm auch auch ans Herz, auch wenn er ein hartgesottener Kerl ist. Und das bringt den Amtsschreiber natürlich in moralische Bedrängnis, dass er den Menschen sieht, hinter dem Räuberhauptmann.
Der Roman ist ein Briefroman, so erfährt man auch etwas über den Amtsschreiber selbst. Insgesamt ist das Buch extrem gut recherchiert - und total spannend. Auf mich hat es eine richtige Sog-Wirkung ausgeübt, was bei historischen Romanen (eigentlich gar nicht mein Fall) sonst nicht passiert.