Ich habe den “Frühling der Barbaren” in einem Zug durchgelesen, obwohl einem das Buch einen an der Gurgel packt. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie dünn die Haut “Zivilisation” ist, und über welchen Morast an triebhaftem Verhalten sie sich spannt. Kommt aufgrund einer aussergewöhnlichen Lage ein Riss in diese Haut - es graust einen. Es graust einen vor allem auch deshalb, weil man sich exakt vorstellen kann: Ja, so würde es ablaufen! Genau so!
Ganz kurz die Handlung: ein Fabrikant aus der Schweiz wird zu einer crazy rich Hochzeit nach Tunesien auf eine Oase eingeladen, es heiraten dort Londonder Banker - die natürlich ebenfalls crazy rich sind. Und dann, tadaa: Crahs der Finanzwelt, Staatsbankrott Englands. Weil die Hochzeitsgäste noch schlafen, erfährt es es Betreiberin der Luxusoase zuerst. Sie weiss: keine Kreditkarte dieser Gäste ist noch was wert, keiner zahlt ihr nun das Fest. Und die Gäste wissen: wir sitzen hier fest in deiser Wüste. Arbeitslos, überschuldet, verzweifelt. Und dann - … Los, lest das Buch! Es ist grandios, wirklich!