Ich liebe generell Märchenadaptionen und auf dieses Buch bin ich eher zufällig gestossen. “Die Schöne und das Biest” gehört zu meinen Lieblingsmärchen, weswegen ich das Buch auch unbedingt lesen wollte. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde und hoffte, dass diese Geschichte etwas anderes zu bieten hat, als das Original. Und tatsächlich, die Geschichte hat mich mitgerissen.
Valeria ist ein wunderschönes Mädchen, gerade 16 Jahre alt geworden und nun bereit zu heiraten. Ihrer Mutter ist dies durchaus bewusst, denn darauf hat sie jahrelang hingefiebert. Ihre Tochter soll hoch hinaus und am liebsten Königin werden, darauf hat sie Valeria vorbereitet. Valeria hingegen fühlt sich in diesem Leben etwas eingeengt, aber sie weiss, was sie zu tun hat. Also geht sie ins Schloss und der König schickt sie tatsächlich nach Westwood: zum Grafen. Ihre Mutter ist natürlich aus dem Häuschen, ein Graf ist eine sehr gute Partie, doch Valeria ist nicht zum Lachen zumute. Denn den Gerüchten zufolge sei Lord Westwood verflucht und alles andere als liebenswürdig. Als sie dort mit ihrer Freundin Belltaine ankommt, wird ihr noch flauer im Magen, als sie das Herrenhaus sieht. Naja, eine Ruine trifft es besser. Dunkel, leblos und kalter Stein, genauso wie der Lord selbst. Doch Valeria lässt sich nicht unterkriegen und versucht sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Eines Nachts, als sie dem Lord folgte, fand sie ein Schrank mit Windlichtern. Eines zerbrach sie und findet so heraus, wer Lord Westwood wirklich ist und was für Geheimnisse er verbirgt.
Ich bin ziemlich schnell in die Geschichte hineingekommen. Wir lernen zuerst Valeria kennen und wie sie nach Westwood geschickt wird. Nun, zu Beginn war sie einfach nur nervig und naiv. Konnte daher nicht sagen, ob ich sie mochte. Ihre Freundin ist etwas lockerer und sagt auch was sie denkt. Sehr erfrischend. Dann taucht Lord Westwood auf und der erste Eindruck war wirklich nicht der Beste. Man stellte sich gleich die Frage, was er erlebt hat, um so zu werden. Und als Valeria schließlich die Windlichter entdeckt hatte, wurde es richtig spannend. Ein Geheimnis nach dem anderen wird aufgedeckt und wir erhaschen mehr und mehr das wahre Gesicht vom Lord und was er alles erlebt hat. Es ging nicht lange und ich habe Jayden ins Herz geschlossen. Der arme Junge, er tat mir Leid, aber nun verstand ich, was er mit seinem Benehmen beabsichtigte. Dann seine erste grosse Liebe, die er verloren hat. Zugegeben, ich liess mich von der Autorin täuschen und ich mochte sie tatsächlich noch, genau so wie Liam, seinem Leibarzt. Diese Wendung hat mir den Boden von den Füssen gerissen und konnte nicht anders, als mit Valeria mitzufiebern. Ständig fragte ich mich, was nun passiert, wie es weitergeht und wie sie das nun lösen wird. Ich habe echt nicht damit gerechnet. Die Geschichte beruht auf das Original-Märchen, aber das drum herum war anders. Tyan, Jayden’s bester Freund, fand ich einfach nur super. Er lockerte mit seinem Sarkasmus die Geschichte noch etwas auf. Die Nebencharaktere haben mehr oder weniger auch mitgeholfen, was ich auch toll fand. Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist das Ende. Es kam mir zu plötzlich, da hätte ich noch etwas mehr erwartet. Aber grundsätzlich fand ich das Buch wirklich schön und süss. Ausserdem gefiel mir der Schreibstiel, so konnte ich ohne Probleme das Buch schnell durchlesen.
Ein Buch für Zwischendurch für all jene, die gerne Märchenadaptionen lesen.