Solnit geht in ihren Essays für schwieriges Terrain der Frage nach, wie wir trotz aller negativen Kräfte an die Zukunft der Menschheit und unserer Erde glauben können – und was wir dazu beitragen können und müssen. Eindrücklich beschreibt sie die Verflechtungen von Macht und Milliarden, von konservativen Kräften, Ölprofiteuren und deren Handlangern. Noch bedeutungsvoller aber sind die vielen Initiativen, Protestbewegungen und Solidaritätsbewegungen, die – auch wenn es nicht gleich sichtbar wird – viel erreicht haben und erreichen. Überall gibt und gab es Menschen, die die grossen Ungerechtigkeiten, Machtgefälle und Ungleichheiten auf dieser Erde erkannt haben und in Richtung einer solidarischen Gesellschaft unterwegs sind, sei es im Feminismus, in der Klimabewegung oder im Pazifismus. Mit geschichtlichen Rückblicken und Mut machenden Erzählungen wird das untermauert. Im letzten Essay vom 5. November 2024 ruft sie dazu auf, trotz aller Trauer, aller Wut, trotz des Entsetzens weiterzumachen: «Sammelt eure Kräfte –nicht nur die praktischen, auch die metaphysischen: nämlich Herz, Seele und Anteilnahme.
Ein engagiertes Buch mitten ins schwierige Terrain hineingeschrieben, das Tech-Giganten, Egomanen und Diktatoren zu beherrschen scheinen.