Das Cover ist schon mal ein Hingucker und weckt genau die Erwartungen, die das Buch meiner Meinung nach erfüllt. Es gibt ganz viel Lokalkolorit und Urlaubsfeeling. Hinzu kommen ein Skelett, das in einer Höhle gefunden wird und alte Geheimnisse, die sich auf die Gegenwart nachteilig auswirken.
Hauptperson ist die Bremer Ermittlerin Marlene, die sich im schönen Perigord `von ihrem stressigen Beruf erholen will. Die Handlung beginnt gemächlich. Gemeinsam mit Marlene lerne ich die Umgebung kennen und die sympathische Inhaberin der kleinen Pension, in der Marlene Quartier genommen hat. Marlene ist angetan, mit wieviel Wohlwollen sie aufgenommen und ganz selbstverständlich von deren Bekanntenkreis willkommen geheißen wird. So müsste es immer sein. Ihren ersten Dämpfer erhält ihre Begeisterung, als sie von einem Mann aus der Runde unangenehm angebaggert wird. und zu ihrem Erschrecken über ein Skelett stolpert , das polizeiliche Ermittlungen auslöst. Marlene ist entsetzt über ihren Leichenfund und gleichzeitig wird ihre ermittlerische Neugier geweckt. Plötzlich zeigen sich Risse in der Freundlichkeit ihrer neuen Bekannten und sie lernt einige weniger liebvolle Seiten von ihnen kennen. Alte persönliche Verletzungen sorgen noch heute für Hass, Eifersucht und Angst .Die Lösung des Rätsels um das Skelett und den zweiten Todesfall hat mich überzeugt . Vieles war nicht so, wie ich es mir ausgemalt hatte und hat mich überrascht, war aber absolut stimmig. Im nachhinein hat es mir um das Opfer nicht leid getan, aber auch mein Mitgefühl für den Täter hält sich sehr in Grenzen.
Das Buch hat mich gut unterhalten, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr Krimi gewünscht hätte. Das machen aber die lebendigen Beschreibungen der Ferienregion wett und man merkt, dass die Autorin die Gegend liebt und gut kennt. Gut gefallen hat mir, wie die Idylle immer mehr Risse bekommt. Ich fand es spannend, wie Marlene ihre Theorien entwickelt und dann unbedingt überprüfen muss, ob sie Recht hat. Auch ich konnte mir Gedanken machen, was wohl das Motiv sein könnte und hatte wechselnde Verdächtige im Visier. Marlene war mir mit ihren diversen Macken sehr sympathisch . Das Buch ist ein cosy crime, wie man ihn sich wünscht - unterhaltsam, spannend und ohne blutige Details