Gareth Rubin lässt uns eintauchen in die Welt von Sherlock Holmes im Jahr 1889. Abwechselnd und im Rückblick berichten John Watson und Sebastian Moran, der Handlanger von Professor Moriarty, von den Ereignissen, die Holmes und Moriarty hier zusammenführen und zur Zusammenarbeit zwingen. Während sich Watson gediegen und kultiviert ausdrückt, ist Moran vulgär. So können wir auf Anhieb erkennen, wer gerade erzählt. Das sorgt insbesondere am Anfang für Abwechslung und Spannung. Im weiteren Verlauf bewegen sich die Erzählstränge dann schrittweise aufeinander zu.
Ich muss gestehen, dass ich Doyles Original nie gelesen habe. Daher kann ich nicht einordnen, wie stark sich Rubin daran orientiert und ob er den Figuren und dem Erzählstil Doyles gerecht wird. Mir waren die Figuren von den diversen Verfilmungen schon recht vertraut und ich hätte mir hier mehr gewünscht: andere Aspekte, eine Entwicklung, so etwas in der Art. Gerade Watson machte auf mich einen eher langweiligen Eindruck. Holmes wiederum wirkt vor allem wegen Watson «brillant», was viel über das Verhältnis der beiden aussagt.
Auch die Hintergründe des Romans haben mich nicht völlig überzeugen können. Zu abenteuerlich, sensationell und schliesslich sich wiederholend erschienen sie mir.
Für mich also leider nichts. Eine Fortsetzung wäre denkbar, das Buch könnte aber auch für sich stehen.
Aus dem Englischen übersetzt von Marie Rahn.