Ein Dorf, dessen Einwohner gerne unter sich sind und die Dinge so machen, wie man sie halt immer schon gemacht hat, und die verhängnisvolle Nacht damals nach dem Dorffest. Diese Nacht hängt noch heute über dem Dorf und alle sind sie irgendwie davon betroffen.
Rebekka Salm gelingt mit diesem kleinen aber unglaublich feinen Buch ein Meisterwerk an Erzählkunst. Gekonnt verbindet sie die vielen Geschichten der Dorfbewohner zu einer, ohne den Figuren ihre Individualität abzuerkennen. Sprachlich präzise und durchdacht präsentiert sich jede Seite als wahrere Lesegenuss. Dass sie daneben auch noch eine Geschichte erzählt, die durchaus sehr spannend daherkommt, setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf.
Das Buch lebt von seiner dörflichen Verschrobenheit. Gespickt mit viel Lokalkolorit und Helvetismen, bzw. Dialektausdrücken, kommt “Die Dinge beim Namen” als perfekt abgerundetes Ganzes daher. Ganz, ganz dringende Leseempfehlung.