Das Fazit diesmal vorab: Unbedingt lesen!
Katja Kullmanns Essays zum Thema «Leben als Frau ohne Begleitung» haben die perfekte Mischung aus persönlichen Erfahrungen und Fakten, aus Eloquenz, Verständlichkeit, Humor, Ernst und Leichtigkeit. Ich habe so viel gelernt und mitgenommen und das dringende Bedürfnis, das Buch erneut durchzulesen und diesmal mit Buntstiften und Post-Its zu verzieren und meine Lieblingsstellen herauszuschreiben. Kullmann war Mitte vierzig als sie plötzlich feststellte, dass sie nun seit längerem alleinstehend war. Sie tat sich schwer mit der Tatsache an sich, mit den Begriffen, die es für Frauen wie sie gab und so begann sie zu recherchieren, nachzulesen, ihre Erkenntnisse zu verschriftlichen und gelangte somit zu dem Begriff der singulären Frau. Grossartig an ihrem Werk finde ich unter anderem, dass sie die lange Tradition von Frauen sichtbar macht, die sich bereits vor ihr mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Ebenso ihre Ehrlichkeit, Unverkrampftheit und die vielen Facetten des Lebens als singuläre Frau, die sie hier ausleuchtet (Sexualität, soziale und wirtschaftliche Aspekte, die Bedeutung der singulären Frau für mehr Gleichberechtigung und so vieles mehr). Sie will damit niemanden bekehren zum Leben «allein», vielmehr baut sie Vorurteile und Ängste ab, macht Mut, falls der benötigt wird, und stellt der Doktrin vom Glück zu zweit einen freudvollen Gegenentwurf gegenüber.
«Zufallszwischenmenschlichkeit ist sehr wichtig.» Auch dafür danke, Frau Kullmann!
PS: Wer «Stars» von ihr gelesen hat, findet hier zudem Hinweise zur Vorlage von Carla Mittmann ;-)