Eine packende Geschichte über eine arme Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem dunklen Tal im Graubünden.
Mich hat der Roman auf zwei Ebenen angesprochen:
Einerseits die eigentliche Geschichte. Man lernt die Familie Lauretz kennen, spürt den Druck des gewalttätigen betrunkenen Vaters, der auf allen lastet. Die Ermordung des Vaters befreit die Familie zwar von dieser Bedrohung und ermöglicht ihr einen finanziellen Neustart, bringt aber gleichzeitig die Last des Verbrechens, der Geheimnistuerei und der Lügen mit sich. Jedes Mitglied der Familie hat seine eigene Art mit dieser Belastung umzugehen. Nachdem in der zweiten Hälfte des Buches jemand auf Ungereimtheiten in den damaligen Ermittlungen stösst und neue Nachforschungen startet, kann man das Buch kaum mehr aus den Händen legen.
Andererseits hat mir die Beschreibung der Lebensweise gut gefallen. Man bekommt Einblick in das Leben sowohl einer einfachen Handwerkerfamilie als auch Mitglieder reicher Familien zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Zusammenfassend hat mir das Buch sehr gut gefallen: Spannend, gut zu lesen und teilweise sehr tiefgründig.