Ich bin sicher nicht die Einzige, deren erste Berührung mit einem ‚Klassiker‘ diese Novelle gewesen ist. Dies ist nun schon sicher 15 Jahre her. Und so wollte ich sie mal wieder lesen, ohne die schulischen Aufgaben oder den Zeitdruck, die das Lesen damals begleiteten. Meine Rezension sollte also nicht allzu ernst genommen werden. Ich hab mich einfach auf die Geschichte eingelassen, mit einer ,modernen‘ Denkweise.
So, finde ich, wurde es in dieser Novelle immer am spannendsten, wenn die Spinne aktiv oder „der Grüne“ da war. Also die ersten zwei Drittel der Novelle. Was ich dabei sehr interessant fand, war, dass der Teufel überhaupt als „der Grüne“ bezeichnet wird. Diese Bezeichnung ist mir noch in keinem anderen Buch oder sonstigem Medium begegnet. Das Nächstbeste wären wohl die nordischen Sagen.
Das Aussehen des Grünen - Jägerkleidung in grün und rote Haare & Bart - erinnert an einen stereotypischen irischen Kobold. Oder vielleicht an eine Darstellung von Loki.
Über den Deal: Das Leben der Leute wäre wahrscheinlich so oder so schwer gewesen.
Entweder unter dem Joch der Ritter schuften und sich niedertrampeln lassen und das für keine Ahnung wieviele Generationen.
Oder wie es gekommen ist: für kürzere Zeit eine Pest und Leid (was in der Weltgeschichte ja auch ab und an mal geschehen ist), welche die Ritter vertrieben hat und dann 200 Jahre (!) gutes unabhängiges Leben mit genügend Geld, Essen, Trinken und guter Gesundheit. Was nimmt man da wohl lieber?
Der realistische Aspekt der Novelle war wirklich schön zu lesen. Wie zum Beispiel darüber wie wir schon seit hunderten von Jahren Züpfe essen. Tief verankert dieses Brot. 😃
1 Stern für die Spinne. Sie hat ganze Arbeit geleistet.
1 Stern für den Grünen, der sich nach dem Deal mit Christine aus dem Staub gemacht und vermutlich dem Chaos aus der Ferne zugeschaut hat:

(historisch akkurate Reproduktion)
1 Stern dafür, dass es nicht schmerzhaft lang war.
Das müssen schon Bonzen-Bauern gewesen sein.
Regelmässig Safran in den Kaffee? Na, aber selbstverständlich mein Lieber!
(Das hat mich soo neugierig gemacht, ich musste das einfach probieren. (1x in Cappuchino 1x in schwarzem Kaffee)… der Safran dämpft den Kaffeegeschmack auf ein Minimum, so dass man ihn fast gar nicht mehr schmeckt. Weiss nicht wie der Kaffee vor so 200 Jahren schmeckte, aber mit dem Kaffee heutzutage hat‘s mich nicht überzeugt. Habe den Kaffeegeschmack sehr vermisst)