“Das Gefühl der Unendlichkeit” zeigt wahnsinnig spannende Grundgedanken mit viel Potenzial, ethische und philosophische Gedankengänge aufzunehmen und zu vertiefen. Dementsprechend fesselnd empfand ich den Klappentext, welcher mich dazu anregte, das Buch zu lesen. Leider schaffte das Buch überhaupt nicht, mich in seinen Bann zu ziehen und die vielversprechenden Inhalte des Klappentextes kamen für mich deutlich zu wenig zum Ausdruck.
Für meinen Geschmack hatten die Hauptcharaktere Zoe und Jack viel Potenzial, eine spannende, tiefgehende Geschichte zu erzählen - dieser Tiefgang fehlte für mich aber komplett. Während man von Zoe den ein oder anderen Hintergrund erfährt, wird die Vergangenheit von Jack erst während des letzten Drittels des Buches aufgenommen. Für mich persönlich schade, weil die Geschichte bis dahin eher oberflächlich und das Verständnis für den Charakter Jack damit wenig bis gar nicht vorhanden war.
Die versprochene Liebesgeschichte, der “Urknall”, als Zoe auf Jack trifft und und und - alles Aspekte die angeteasert, jedoch für mich persönlich nicht so vermittelt wurden. Schade, denn die Charaktere blieben damit wie beschrieben eher oberflächlich, das Grundgefühl beim Lesen unpersönlich und Emotionen wurden eher mässig bis kaum vermittelt.
Spannende Themenbereiche - die Endlichkeit des Lebens, das Altern an sich und weitere, damit verbundene ethische Aspekte kamen ebenfalls nur sehr oberflächlich zum Vorschein - obwohl durchaus Potenzial vorhanden gewesen wäre, die Lesenden dazu anzuregen, sich ihre eigenen Gedanken zum Thema zu machen. Fand ich persönlich schade, ist aber wahrscheinlich auch etwas Geschmacksache.
Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ganz ehrlich, ich bin mir selbst nicht wirklich sicher - und das ist für mich persönlich tendenziell eher ein schlechtes Zeichen. Allgemein würde ich empfehlen, die Erwartungshaltung nicht zu hoch anzusetzen, um nicht enttäusch zu werden. Dann kann ich mir vorstellen, dass das Buch einen netten Zeitvertrieb darstellt. Insgesamt mangelte es mir jedoch an Spannung und Tiefgang und auch wenn das Buch okay zu lesen war, war ich auch froh, als ich damit durch war und mich wieder mehr auf andere Bücher konzentrieren konnte.