Als Kind eines Diplomaten zieht die Autorin von Land zu Land, sieht Elend, Hunger und Tod und ist vor allem auf sich selbst angewiesen. Mit ihrer lebendigen Phantasie taucht sie ein in die Welt der Vögel, möchte gerne frei sein, fliegen – und hungert sich beinahe zu Tode. Nach einem traumatischen Erlebnis «ich war da, ohne da zu sein» (63) erwacht sie, bringt langsam ihren Körper wieder mit ihrem Geist, ihrer Seele zusammen (Körper und Seele verstanden sich wieder» (79) und lernt im Schreiben zu fliegen: «Jeden Morgen werfe ich mich mit der wahnwitzigen Hoffnung, es nicht verlernt zu haben, ins Leere» (79). «Der Vogel ist das Genie des gegenwärtigen Augenblicks» (84). Von nun an ist sie in Zwischenwelten zuhause, vermittelt zwischen Lebenden und Toten, begleitet Seelen auf ihren Reisen, findet ihre Bestimmung und Identität als Psychopompos, als Seelenbegleiterin «..dass die Kluft zwischen Leben und Tod nicht unüberwindbar ist» (95).
Verspielt, eigenwillig und phantasievoll schildert sie ihre Kindheit, in ihrer speziellen autofiktionalen Art spinnt sie Fäden von ihrem eigenen Leben zur griechischen Mythologie und zu ihrem verstorbenen Vater.