Kintsugi – eine alte japanische Reparaturmethode. Wenn beispielsweise ein Porzellanteller zerbricht, wird dieser wieder zusammengeklebt, die Bruchstellen werden dabei mit Gold veredelt. Es wird nicht versucht, die Bruchstellen unsichtbar zu machen, sondern sie werden hervorgehoben, so dass der Teller fortan schöner als die Ursprungsversion ist. Die „Scherben“ im eigenen Leben sollen auf gleiche Art zusammengefügt werden.
Erster Eindruck: Ein edles Cover – gefällt mir sehr gut.
Nach dem Lesen des Titels und der Inhaltsbeschreibung hatte ich eine ganz andere Vorstellung von diesem Buch (den Untertitel habe ich nämlich geflissentlich überlesen). Ich dachte, es ginge in erster Linie wirklich um die Reparaturtechnik Kintsugi, stattdessen gab es 99 Lebensweisheiten mit sehr schönen asiatischen Bildmotiven. Hier ein paar Beispiele:
- Nummer 4 „Resilienzfaktor Achtsamkeit“: Die Aufmerksamkeit ist auf den gegenwärtigen Moment zu richten, ohne zu urteilen.
- Nummer 12 „Mit Achtsamkeit zur Akzeptanz“: Ändere, was zu ändern ist, akzeptiere, was nicht zu ändern ist (entspricht im Grunde dem christlichen Gelassenheitsgebet).
- Nummer 29 „Es ist wie es ist!“ Ich muss mir immer wieder sagen, dass die Realität – so wie sie eben ist – zu akzeptieren ist, denn damit setze ich innere Kräfte frei.
- Die Nummern 41, 59, 60, 64, 94 beziehen sich auf Kintsugi, so z.B. Nummer 59 „Zerbrochen und doch ganz“, wo gefragt wird, was in mir zuerst zerbrechen muss, damit mein Gold glänzen kann.
Da ich gerne Sinnsprüche mag, die mich zum Nachdenken animieren, hat mir das Buch gut gefallen. Wer ein Sachbuch zu Kintsugi sucht, wäre mit dem vorliegenden Buch falsch beraten. Für die anderen: ein schönes Geschenkbüchlein mit wenig Text – 3 Sterne.