Mein Leseeindruck, subjektiv, aber spoilerfrei ,)
Dies ist mein zweiter Roman der Autorin und wird sicher nicht der Letzte bleiben….
Mareike Fallwickl hat eine wirklich unglaubliche Gabe mit Wörtern umzugehen, wofür ich sie sehr bewundere und hat dadurch auch einen klaren Wiedererkennungswert. Ihr Schreibstil ist intensiv, kraftvoll, die Sätze präzise, dennoch irgendwie malerisch und metapherneich. Erzählt wird im personalen Stil aus zwei Perspektiven, so dass man anhand des Namens immer gerade weiss, wer nun gerade spricht.
Die beiden Erzählerinnen sind Sarah, die beste Freundin von Helene und deren Tochter Lola und obwohl nicht in der ICH Form geschrieben erhält man einen intensiven Einblick in die Gefühls und Gedankenwelt dieser beiden Charaktere. Obwohl ich einige Emotionen, Fragestellungen und Denkweisen durchaus nachvollziehen konnte wurde ich gerade mit Lola überhaupt nicht warm. Vielleicht bin ich zu alt ( 51 😉 ) …denn mir war sie definitiv zu extrem/ agressiv und für mich hat ihr Verhalten auch absolut nichts mehr mit Feminismus zu tun. Da waren mir Helene und auch Sarah näher und ich mochte deren Entwicklung, die während der Geschichte ihren Lauf nahm.
Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag….und ich sass erstmal geschockt da….danach wollte ich natürlich wissen, wie es dazu kam und wie es nun weitergehen wird. Der Roman enthält viele wahre Worte, Sätze und ich habe mir Einige markiert und immer wieder zustimmend genickt. Da ich selber Frau, Mutter, Hausfrau, Pflegefachfrau, Ehefrau bin und war, konnte ich mich hineinversetzen, fühlte mich verstanden, habe Anteil genommen, war traurig und wütend. Von daher finde ich das Buch schon auch wichtig, gerade weil es zum nachdenken und diskutieren einlädt. Nicht gefallen hat mir allerdings diese Einseitigkeit, dieses schwarz /weiss Denken, diese Rachefeldzüge und dieser radikale Feminismus, DAS fand ich abstossend!!
Ein Buch, welches einem sicher nicht kalt lässt!
Vier Sterne