Mich hat dieser kleine, feine, wunderbare Briefwechsel umgehauen. 1949, New York: die Drehbuchautorin Helene Hanff stösst auf der Suche nach seltenen Büchern auf ein kleines Antiquariat in London (und auch das ist schon so spannend: wie ging das eigentlich vor Zeiten des Internets?). Sie bestellt, per Brief, sie erhält Antwort und natürlich Bücher. Der Briefwechsel, der sich zwischen ihr und den Angestellten des kleinen Antiquariats entspinnt ist wunderbar warmherzig. Helene Hanff beginnt via Dänemark (noch so ein Faktor, den ich nicht wusste), Lebensmittelpakete in das immer noch stark vom Krieg gebeutelte (Punkt drei der Lernliste - ich hatte keine Ahnung von der langen Lebensmittelknappheit in England nach dem Krieg) London zu senden. Zum Beispiel Eier (wie auch immer das ging). Der Briefwechsel wird persönlicher … und persönlicher.
Dieser Briefwechsel ist unverfälscht, das macht natürlich einen noch grösseren Zauber aus. Es ist ein feines, kleines, schmales Büchlein, das man an einem verregneten Samstag zur Hand nimmt, wenn man über irgend einen Schmerz der Welt hinweggetröstet werden will und das einen mitnimmt in eine herrliche Blase.
Übrigens wurde er auch verfilmt - mit Anthony Hopkins! Allerdings bin ich so Fan vom Buch, dass ich mich nie “getraut” habe, den Film zu schauen, aus Angst, enttäuscht zu werden.