Das Meer als Metapher für das Leben zieht sich durch das ganze Buch: Der Junge, der wie Standgut anspült wird, die Menschen der Donegal Bay, die allen Stürmen gemeinsam trotzen und die Unvorhersehbarkeit der Elemente, die sich jeder Kontrolle entziehen. Der Text erinnert in seinem Rhythmus an die Wellen, die leise am Strand und manchmal laut an den Felsen brechen. Besonders gut hat mir die Erzählperspektive in der Wir-Form gefallen, da hier Identität und Erleben der Bewohner:innen dieses Küstenstrichs perfekt zum Ausdruck kommen.
Der Autor skizziert die Figuren und Szenen nur, so dass viel Raum zum persönlichen Ausmalen bleibt. Einzig die Storyline gegen Schluss dünkt mich etwas konstruiert, doch wer eine Sommerlektüre mit Meeresbrise und einem Quentchen irischer Meeresluft sich, ist hier richtig.