Mit ihrem neuen Roman “Morgen und die Ewigkeit danach” betritt die Autorin Manuela Inusa ein für sie neues Terrain. Protagonisten des Buches sind 2 Jugendliche, die sich in der Psychiatrie treffen und gegenseitig unterstützen. Das Leben der beiden in der Privatklinik ist geprägt durch kleine ermutigende Fortschritte und immer wieder Rückschläge, die bewältigt werden müssen
Das Buch hat mich sehr berührt und manchmal wegen der Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit der Mitmenschen im Umgang mit Depressionen und Suizidgedanken ein wenig verstört.
Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam den Weg der Jugendlichen, das Aufkeimen der Liebe zueinander, das Leben in der geschlossenen Psychiatrie.
Der Wechsel zwischen Selbstreflexion in Form von Tagebucheinträgen, der Beschreibung aktueller Ereignisse und Rückblenden in die Vergangenheit erhält den Spannungsbogen aufrecht. Erst nach und nach erfahren die Lesenden, was die Ursache für den Aufenthalt in der Klinik war, hebt sich der Schleier der Vergangenheit.
Der Umgang mit Schuldgefühlen, die Sprachlosigkeit und auch der Weg hinaus wird sehr eindrücklich beschrieben.
Die Kernaussagen für mich sind, dass jedes Leben lebenswert ist, kein Mensch allein sein muss, wenn er Nähe zulässt. Die Liebe bringt Licht in die Dunkelheit und die Liebe begegnet dem Menschen in verschiedensten Situationen und Formen. Gerade auch dann, wenn man nicht mehr damit rechnet.
Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Zeile gefangen. Ein Buch, das als Jugendroman gilt, aber durchaus für Erwachsene lesenswert ist.
Aber Achtung: Es gibt direkt zu Beginn eine Triggerwarnung, da in dem Buch Themen wie Suizid, Suizidgedanken und Ähnliches angesprochen werden. Das Buch enthält jedoch am Ende Hinweise auf Organisationen, die in ausweglosen Situationen Hilfe leisten. Leider sind hier nur Organisationen in Deutschland aufgeführt.
Mein Fazit: Ein lesenswertes Buch!