Der Erzähler Arthur ist vermutlich schon Pensionär, und er berichtet von seiner Vergangenheit. Seine skurrile Mutter Mimi, die ihn ins Klosterinternat fuhr, war die Erste, die enthüllte, dass es einen sagenumwobenen roten Diamanten gäbe, der hinter den Klostermauern verschollen sei.
Ein Trupp Klosterzöglinge, die eine Überlebensbande gründeten, schworen sich, den verborgenen Schatz zu finden. Dies, während die Jahre dahinzogen: die immer gleichen Tagesabläufe hinter lebensfeindlichen Klostermauern unter Aufsicht verschrobener Klosterbrüder. Die Klosterschüler nahmen die Suche bitterernst, studierten Bücher und versuchten, dabei unauffällig zu bleiben.
Der Autor, selbst ehemaliger Klosterschüler, malt ein detailliertes, lebendiges Bild dieses verstörenden Klosterlebens. Die Zöglinge wurden zu Hohlgefäßen (Vasen) erzogen, ohne Individualität, in die alles Mögliche an klerikalem Nonsens reingeschüttet wurde, den sie nebst anderen Gewohnheiten kaum mehr loswerden würden.
Der Geheimbund der Diamanten-Sucher musste tief in die Vergangenheit eintauchen, um die Reise des Diamanten bis zum Kloster aufzudecken. Detailliert wird diese Aufklärungsarbeit dargelegt. Das kommt hie und da etwas langatmig daher. Doch nur die Gesamtheit aller Informationen und das Leben selbst würde zur Lösung beitragen – und nur ein katholischer Klosterschüler würde die Antwort finden können – ein Rätsel wie ein religiöses oder metaphysisches Puzzle, deren Teile in Vergangenheit und Gegenwart, katholischen Ritualen und philosophischem Gedankengut eingepasst wurden. Erschwert wurde die Expedition durch die Demenz einiger Geheimnisträger, in derer sich Teile der Schatzkarte aufgelöst hatten. Da mussten sie mutig, etwas verrückt und findig sein, während sie in die Katakomben des von Ratten verseuchten Klosters hinabstiegen… Die Reise, auf die wir Arthur begleiten, dauert lang und führt uns im letzten Teil bis in den Vatikan.
Die Sprache ist zwischendurch etwas pathetisch, was sehr gut zur Geschichte, zu den religiösen Bezügen und der Bubenbande passt. Lesenswert!