sorgfältig und raffiniert konstruierter Roman mit ‘Kaskadeneffekt’ - ein vermeintlich unwichtiges, kleines Ereignis oder eine kleine aber falsche Entscheidung setzen eine Kettenreaktion frei, sodass sich komplex verstrickte Geschichten zu einem schockierenden Höhepunkt hochschaukeln. Dieser löst wiederum eine Kette von unfassbaren Ereignissen aus.
Die Geschichte hat mich ab dem ersten Satz gefesselt, initial vor Allem, weil im ersten Satz schon der Friedhof Fluntern und wenig später die Susenbergstrasse sowie der Toblerplatz erwähnt werden. Ich habe meine gesamte Kindheit und Jugend im Quartier Fluntern verbracht und habe selbst direkt neben der Susenbergstrasse gewohnt. Noch heute bin ich aufgrund meines Elternhauses weiterhin wöchentlich in diesem Quartier unterwegs. Ich konnte mir alles bildlich ganz genau vorstellen; dadurch ergab sich für mich beim lesen eine faszinierend beklemmende Athmosphäre, ich sah förmlich die Tannen um ‘Muttchen’s’ Residenz im Wind schaukeln, den ich gleichzeitig fast im Gesicht spüren konnte.
Danke für diese Geschichte, Kiara Kern! Diese befasst sich mit dem wichtigen Thema des Mobbings an Schulen, wie es betroffene ein Leben lang begleitet und formt, sie auf die richtige Bahn lenken oder eben komplett aus der Bahn rauswerfen kann - nicht selten alleine mit der Kraft von Worten.
Laura ist eine gefährliche, manipulative, kalkulierende Mitschülerin, welche diese Kraft gekonnt für sich und gegen alle um sich herum einsetzt. Doch am Ende sehnte sie sich nur noch dem einen: Liebe.