Die Stocktons sind eine sehr reiche und bekannte Familie. Sie haben alles, was sie sich nur wünschen können und trotzdem haben sie eine Menge Probleme. Tochter Darley verheimlicht ihrer Familie, dass ihr Mann arbeitslos geworden ist und fragt sich, wie sie ihr Leben weiter finanzieren sollen. Ihre jüngere Schwester Georgiana ist in einen Mann verliebt, den sie nicht haben kann und findet ihr Leben furchtbar. Und dann ist da noch Schwiegertochter Sasha, die in die Familie Stockton eingeheiratet hat, aber aus einer ganz anderen Welt kommt - Werte und Traditionen der Familie sind ihr fremd und so sehr sie versucht dazuzugehören, sie bleibt immer ein Fremdkörper…
Ich habe „Pineapple Street“ von Jenny Jackson (Übersetzung: Barbara Schaden) zufällig entdeckt und wurde neugierig genug um es zu kaufen.
Tatsächlich wird damit geworben, dass es sich um einen Roman handelt, den Jane Austen geschrieben hätte, wenn sie im Brooklyn Heights des 21. Jahrhunderts gelebt hätte - ich finde, das stimmt nicht.
Auch, wenn mir diese Art von Leben und Reichtum fremd ist und ich beides als völlig unattraktiv und überzogen empfinde, ist es der Autorin gelungen, mich für einige Lesestunden mit hineinzunehmen in das Denken, Handeln und Fühlen ihrer Figuren.
Und ich muss zugeben - am Ende mochte ich sie alle doch irgendwie gerne. Dennoch habe ich so manches mal mit dem Kopf geschüttelt und ein entnervtes „Pffffft!“ von mir gegeben, weil ich nie zu 100% in der Story angekommen bin.
Die Geschichte ist amüsant, manchmal unberechenbar und auf jeden Fall unterhaltsam, entführt in eine andere Welt, stellt sie in Frage, bestätigt sie, stellt sie erneut in Frage und lässt letztlich nur einen Schluss zu: egal in welcher Gesellschaftsschicht, Familie ist immer kompliziert!
Kann man lesen, muss man aber nicht - ich vermute, die Story kann die Leserschaft gut spalten!