Carrie ist mit dem gesuchten Serienmörder, der aufgrund seines Modus Operandi Sandmann genannt wird, verheiratet. Als ihr Ehemann als Täter überführt wird und untertaucht, richtet sich das Interesse der Medien und der Ermittlungsbehörden plötzlich auf sie. War sie an den Morden beteiligt? Wusste sie davon? Hätte sie Menschenleben retten können?
Im Mittelpunkt von Band 7 der Cannagh’schen Eddie-Flynn-Reihe steht Carrie Miller, die Ehefrau des berüchtigten Serienmörders Daniel Miller – dem Sandmann. Er ist ein Soziopath wie aus dem Lehrbuch, hat Freude am Töten und jagt wie ein Raubtier, während er verschiedene Wahrscheinlichkeiten durchrechnet. Einzig seine Liebe zu Carrie scheint ein echtes Gefühl zu sein. Genau das macht den Fall so brisant, denn der Sandmann fordert einen Freispruch für seine Ehefrau.
Eddie Flynn, der unorthodoxe Anwalt mit dem Herz am rechten Fleck, übernimmt die Verteidigung. Gemeinsam mit seinem eingespielten Team beginnt eine packende Jagd nach der Wahrheit, die uns tief in die Abgründe von Korruption, Loyalität und moralischen Grauzonen führt. Man fühlt sich hierbei etwas an die Anwaltsserie Suits erinnert.
Die Handlung entfaltet sich auf mehreren Ebenen: wechselnde Perspektiven, inklusive des Mörders selbst, Tagebucheinträge von Carrie und ein temporeicher Gerichtsprozess, bei dem man als Leser das Gefühl hat, direkt neben den Geschworenen zu sitzen. Schauplätze wechseln rasant, was für Spannung sorgt – aber auch Aufmerksamkeit fordert. Die Vielzahl an Charakteren kann dabei stellenweise überfordern, obwohl sie alle ihren Zweck erfüllen.
Cavanagh schreibt bildhaft und nutzt Sport-, Auto- und Glücksspiel-Metaphern. Ab und zu driftet er etwas ab, doch das verzeiht man ihm angesichts des fesselnden Showdowns, der einen eiskalt erwischt.
Insgesamt ein cleverer Thriller mit moralischen Fallstricken und einem starken emotionalen Kern. Kein perfekter, aber ein verdammt guter Gerichtsthriller.