Dieser atmosphärisch erzählte Roman wechselt die Perspektive und die Erzählperson mit jedem Kapitel. Manchmal scheint es, als ob ein Interview geführt wird, und manchmal ist es wie ein Zeitungsartikel. Nicht immer ist mir auf Anhieb klar geworden, wer gerade spricht und ob diese Person bei den Aosawa-Morden Zeuge war oder ob es ein ein Bruder, eine Nachfahrin oder Ermittler war. Die Informationen, die aus den verschiedenen Kapiteln gewonnen werden können, lassen einen am Rätsel lösen teilhaben, und trotzdem bleibt vieles ungesagt und ungeklärt. Es ist alles etwas mystisch und atmosphärisch. Die Charaktere sind undurchsichtig, und manche schwarzen Geheimnisse werden erst am Schluss aufgedeckt. Kein klassischer Krimi, sondern ein Eintauchen in eine fiktive japanische Kleinstadt mit skurrilen Gestalten und befremdlichen Motiven. Ich habe es sehr gerne gelesen; weil es in der Struktur ungewohnt ist braucht es zur Orientierung etwas mehr Aufmerksamkeit.