Trudy Ederle, geboren 1905 in Manhattan, Tochter von deutschen Auswanderern, lernt sehr früh schwimmen. Der amerikanische Schwimmverband erkennt ihr Talent und fördert sie. Ederle bricht Weltrekorde im Freistil und gewinnt an der Olympiade 1924 in Paris drei Medaillen.
Ihr grösster Traum ist aber die Überquerung des Ärmelkanals zwischen Cap Gris-Nez und Dover. Sie trainiert hart, entwirft zusammen mit ihrer Schwester einen zweiteiligen Badeanzug und eine spezielle Schwimmbrille. Die Überquerung gelingt ihr trotz widrigem Wetter und tiefer Wassertemperatur beim zweiten Versuch am 6. August 1926. Sie schwimmt die 34 km als erste Frau in 14 Stunden 39 Minuten und war damit sogar zwei Stunden schneller als der bisherige Weltrekordhalter.
Die Überquerung wird erstmals live im Radio kommentiert. In New York wird sie nach der Rückkehr von rund 2 Millionen Zuschauern empfangen. Ederle ist aber vom Medieninteresse an ihrer Person überfordert und zieht sich zurück.
Ederle war bereits seit Kindheit schwerhörig wegen einer Masernerkrankung. Durch das Salzwasser wurden bei der Überquerung ihre Trommelfelle angegriffen. In der Folge ertaubt sie fast vollständig. Schwimmen bleibt ihr Lebenselixier. In der Folge arbeitet sie über Jahre als Schwimmlehrerin für taube Kinder.
Die Autorin Anne-Kathrin Kilg-Meyer beschreibt Ederle in ihrer Biografie feinfühlig und zeigt wie ihr Erfolg den Frauensport und insbesondere den Frauenschwimmsport in Amerika veränderte.