Ich bin hin- und hergerissen. Ich würde diese Kurzeschichten wirklich gerne mögen, denn sie haben Elemente an sich, die ich liebe, und die nicht alltäglich sind, gerade in Romanen. Da sind gewisse Unsicherheiten, Einschläge des Fantastischen, unverhohlen Irreales, das die Geschichten abhebt. Es entsteht dieses “merkwürdig angenehm unangenehme” Gefühl beim Lesen und ein Drang nach Auflösung - die aber oft ausbleibt. Und normalerweise stört mich das Ausbleiben auch nicht, oft gehört es zur Gattung dieses Genres (ist es mit “magischem Realismus” vollständig erfasst?) aber dieses Mal funktioniert es nicht. Bei einer einzigen Geschichte war ich zufrieden (das heisst auch mit der Unzufriedenheit zufrieden), alle anderen liessen mich an der Ausfahrt quasi stehen - verwirrt unzufrieden, geradezu genervt.
Ich habe das Buch nach etwas mehr als zwei Dritteln aufgegeben. Ich habe den Kurzgeschichten immer wieder eine Chance gegeben, denn wie gesagt, eine fand ich wirklich gut und daher habe ich gedacht, dass sich das nochmals wiederholen könnte…