Es handelt sich hier um Horror. Bereits früh wird klar, dass Andrew ein unzuverlässiger Erzähler ist. Die Monster sind einen echte Bedrohung für die Protagonisten. Selten kommen sie ungeschoren davon. Die Atmosphäre ist bedrückend, denn nicht nur die Monster sind furchteinflössend: Unfaire Lehrer, Bullys, Panikattacken und die Angst verlassen zu werden, sorgen dafür, dass Andrew in ständiger Anspannung lebt.
Als Protagonist funktioniert Andrew gut. Panik, Halluzinationen, das Gefühl anders zu sein, weil er asexuell ist, und die Angst, dass er seiner obsessiven Liebe Thomas deshalb nicht genügen wird, sind kombiniert mit seiner Essstörung ein bisschen viel. Doch die Kombination funktioniert für mich. Das ganze Buch ist recht melodramatisch. Ich fand leider den grossen Reveal um seine Schwester Dove vorhersehbar.
Cover und die Illustrationen der Monster finde ich wunderschön. Der Schreibstil ist übertrieben poetisch und wahrscheinlich hätte das Buch für mich besser funktioniert, wenn es in der Ich-Perspektive geschrieben wäre. Dadurch wäre es besser ersichtlich, dass Realität und Andrews Einbildung nahtlos ineinandergreifen.
Ein spannender Horror, der sich um einen queere Romanze dreht und viel Raum zur Interpretation lässt.